Burgen in Rheinland-Pfalz

  Hier finden Sie folgende Burgen, die in Rheinland-Pfalz liegen:

 

- Burgruine Baldenau / - Burg Sooneck / - Burgruine Lewenstein

- Burg Lichtenberg / - Burg Reichenstein / - Burgruine Moschellandsburg

- Burgruine Kastellaun / - Ebernburg / - Burgruine Nanstein / - Burgruine Diemerstein /

- Falkenburg Wilgartswiesen 

Falkenburg Wilgartswiesen (2024)

Burgruine Diemerstein bei Frankenstein (2023)

Burgruine Nanstein (2021)

Moschellandsburg (2020)

Burgruine Lewenstein bei Niedermoschel (2020)

Ebernburg
Die Ebernburg bei Bad-Münster am Stein (2020)

Burg Reichenstein in Trechtingshausen (2020)

Burg Sooneck im Mittelrheintal (2020) - mit einigen Ausblicken auf die andere Rheinseite in den Rheingau nach Lorch und Lorchhausen.

Die Burg Lichtenberg ist mit 425 m Länge die längste Burgruine Deutschlands. Sie liegt bei Thallichtenberg im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz.

Die Burg wurde um 1200 erbaut und gehörte zum Besitz der Grafen von Veldenz, nach deren Aussterben 1444 den Herzögen von Pfalz-Zweibrücken. Sie wurde nie durch Angriffe erobert oder zerstört und war die einzige unzerstörte Burg in der Pfalz nach dem pfälzischen Erbfolgekrieg. Durch ein Großfeuer am 26. Oktober 1799 wurde sie schwer beschädigt und ist seitdem Ruine. Lediglich die Burgkapelle und die Landschreiberei überstanden den Brand unversehrt, da sie in genügendem Abstand zur Hauptburg lagen. Ab 1816 gehörte der Landstrich um die Burg zu Sachsen-Coburg-Saalfeld. Diese Exklave wurde 1819 nach der Burg Fürstentum Lichtenberg benannt, bestand jedoch nur bis 1834, als sie an Preußen abgegeben wurde. Erst seit der Gebietsreform 1969 gehört die Burg zum pfälzischen Landkreis Kusel. Seit 1895 steht die Burg unter Denkmalschutz. Ab 1922 erfolgte der Ausbau der Vorburg zur Jugendherberge. 1979 bis 1984 wurde die Zehntscheune wiederaufgebaut und in ihr das Musikantenlandmuseum eingerichtet. 1983/84 erhielt der Bergfried zwei weitere Geschosse und wurde überdacht. Im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts entstand das „Geoskop“ als Zweigstelle des Pfalzmuseums für Naturkunde in Bad Dürkheim.

Ursprünglich bestand die Burg aus zwei kleinen Anlagen, die im Laufe der Jahrhunderte zusammengewachsen sind. Die ältere war die bereits im Spätmittelalter aufgegebene Unterburg an der Spitze des Bergsporns. Sie war annäherungsweise längsrechteckig und hatte einen Bergfried mit Schildmauer gegen die Angriffsseite. Erhalten haben sich hauptsächlich nur die Umfassungsmauern. Der bemerkenswerteste Baurest ist die Toranlage mit der ursprünglichen Burgkapelle im Obergeschoss.

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts wurde mehrere hundert Meter oberhalb die Oberburg erbaut. Sie bestand ursprünglich aus einem zentralen quadratischen wohnturmartigen Bergfried und einer ovalförmigen Ringmauer mit Randhausbebauung mit engem Burghof. Sie war von der Fläche deutlich kleiner als die Unterburg. Der Eingang lag an der der Angriffsseite abgewendeten Seite. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Oberburg sukzessive durch neue geräumige Palasbauten erweitert. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts erhielten die Burgen eine gemeinsame Ringmauer und waren somit zusammengewachsen. Auf der Fläche zwischen den beiden Burgen entstanden nur wenig nennenswerte Bauten. Die Burgkapelle wurde erst 1755/58 erbaut. Vom Ende des 15. bis ins 16. Jahrhundert wurde die Burg durch weitere Zwingermauern und Bollwerke v.a. gegen die Angriffsseite verstärkt.

 

Der viereckige Turm bietet eine schöne Aussicht auf die Stadt Kusel im Süden und die preußischen Berge im Norden. Außerdem sind heute auf der Burg ein Restaurant, eineJugendherberge, das Musikantenland-Museum und das im postmodernen Stil in die Burganlage eingepasste Urweltmuseum Geoskop beheimatet. Letzteres zeigt außerpaläontologischen Funden und Visualisierungen zur Plattentektonik auch die Eigenheiten der lokalen Geologie sowie die Historie des Bergbaus im Nordpfälzer Bergland, wobei gelegentlich zusätzliche Sonderausstellungen (z. B. 2006: Meteoriten) präsentiert werden. Die Burg ist zudem eine der Spielstätten des Jazzfestivals palatia jazz.


Die Ruine der Burg Baldenau liegt im Hunsrück zwischen den Dörfern Hundheim und Hinzerath, beides Ortsteile der Großgemeinde Morbach, nur wenig südlich der Hunsrückhöhenstraße B 327.

Es handelt sich bei dieser Burgruine um eine ehemalige Niederungsburg, hier als Typ "Wasserburg", die um 1315 gebaut wurde.

Als Mediävist möchte ich an dieser Stelle einen kleinen Exkurs zur mittelalterlichen Scheffelwirtschaft darbieten. Entsprechende Lehrtafeln befinden sich in unmittelbarer Nähe der Burg.

 

Die Burgruine Baldenau ist eine der wenigen Wasserburgen im Hunsrück, die in einem Hochtal liegt. Der Wassergraben der am Nordrand des Idarwaldes auf gut 450 Meter Höhe gelegenen Ruine wird durch den Oberlauf der Dhron gespeist.

Zur Baldenau gehört auch der Stumpfe Turm, der oberhalb von Hinzerath an der damaligen Römerstraße erbaut wurde. Aufgrund der Lage auf dem Bergrücken konnten von hier aus herannahende Gefahren frühzeitig erkannt und zur Burg gemeldet werden.

 

Die Burganlage ist etwa 52 Meter lang, bis zu 20 Meter breit und besitzt die Form eines Keils. Im Südwesten im spitz zulaufenden Teil der Burg steht der markante, 24 Meter hohe runde dreigeschossige Bergfried. Er hat einen Durchmesser von 10,5 Metern bei einer Mauerstärke von bis zu 3,2 Metern. Auf der gegenüberliegenden Seite erheben sich die eher spärliche aufragenden Reste des Palas. An den Längsseiten wird die Burg von einer Ringmauer umgeben. 1982/83 diente die Ruine als Kulisse zum ersten Teil der Heimat-Trilogie von Edgar Reitz.

 

Ab dem Jahr 1315 wurde sie vom Erzbischof Balduin von Trier zum Schutz seines Territoriums errichtet. Ursprünglich war sogar die Gründung einer neuen Stadt im Schutze der Burg geplant; hierzu ist es aber letztlich nie gekommen. So verwalteten die Burgvögte nur eine handvoll umliegender Dörfer.

Nach mehreren Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg wurde sie schon 1649 wieder instand gesetzt, schließlich aber im Jahre 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch französische Truppen unter Ludwig XIV. dauerhaft zerstört. Im Jahre 1982 erfolgte eine Sicherung der Ruine.

Heute ist die idyllisch in einem Sumpfgebiet gelegene und nur selten besuchte Ruine jederzeit frei zugänglich.

Dritter Besuch auf der Burgruine Baldenau (2020)

Burgruine Baldenau